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- Projektion und Konstruktion: Was hinter "Fliegen lernen mit Peter Pan steckt"
Ende des vergangenen Jahres haben wir eine neue Rubrik ausgeheckt. Grundlage war die Frage nach der Relevanz unserer Stücke in unserer Krisen und Kriegsgeschüttelten Zeit. Welche Werte können wir als Theater vermitteln, wie können wir Menschen in Ihrer Residenz in Krisen unterstützen und was stärkt das Gute und Schöne im Menschen? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf haben wir die Darstellenden des BrilLe Theaters nach den Bedeutungen, Werten und Entwicklungen ihrer Figuren gefragt. Und das haben Lina Kürten, Gabriel Schunck, Dimi Schwartz und Dominic Muscat zu "Fliegen lernen mit Peter Pan" gesagt. Peter Pan Peter Pan ist in dem Stück Protagonist und Antagonist in sich selbst - er erzeugt fortwährend Widersprüche. Er verkörpert gegenwärtige Phänomene wie Egoismus, Kurzsicht, Großmannssucht und ein übertriebenes Selbstbild. Im Laufe der Geschichte beginnt Peter, sich mit seinen Emotionen und Ängsten auseinanderzusetzen und mit der Tatsache, dass er fehlbar und verletzlich ist. Die Kinder können durch ihn Neugier, Phantasie, Sehnsucht, Güte und Verantwortung lernen. Wendy Wendy steht für Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Treue. In ihrer mütterlichen Rolle, die sie einerseits selbst oft einnimmt und in die sie andererseits von Peter gedrängt wird, trägt Wendy zusätzliche Verantwortung. Wendy lernt im Verlauf der Geschichte ihren Wünschen und Bedürfnissen nachzugehen. Genau das können Kinder von ihr lernen: die eigenen Bedürfnisse erkennen, auszusprechen und zu verfolgen. Wendy fungiert gewissermaßen als der Klebstoff, der das Stück zusammenhält. Sie ist dafür verantwortlich, dass Peter, wohl zum ersten Mal, nicht mehr die Oberhand hat. Auch wenn er sich eigentlich nicht von ihr etwas sagen lassen will, muss er letztendlich Kompromisse für sie eingehen. Wendy löst eine Sehnsucht aus – die nach Liebe und Fürsorge, nach einer Mutter. Käptn Hook Hook ist ein zerbrechlicher Charaker, der diesen hinter einer Machtstruktur verbirgt. Nichts ist ihm wertvoller als die Konstruktion seiner eigenen Welt zu erhalten und nichts macht ihm mehr Angst, als diesen kleinen Kosmos zu verlieren. Zur stetigen Bestätigung dieser Welt baut er Peter Pan als Hassfigur auf, dem er die Schuld gibt an seiner eigenen Fehlbarkeit, seinen Unzulänglichkeiten und Enttäuschungen. Diese stetige Reproduktion von Hass macht Hook blind für die Möglichkeit, mit seinen Mitmenschen in einen wertfreien Dialog zu treten. Teile seines Verhaltens spiegeln Kräfte wider, die die Grundfesten der Demokratie immer wieder und besonders jetzt erschüttern: die Schaffung von Feindbildern und die Unfähigkeit zum Dialog und Konsens. Hook zeigt wie wichtig es ist, dass wir uns vor der Unbeweglichkeit im Erwachsenenalter hüten und uns trauen, Gefühle zu zeigen und offen darüber zu sprechen, bevor sie einen innerlich lähmen. Dominic Muscat Als Musiker steht für mich die Kommunikation im Mittelpunkt. Am Wichtigsten ist dabei für mich die Verbindung zwischen den Schauspieler*innen und ihren Rollen auf eine akustische Ebene zu bringen. Dies erfordert Fokus und Vertrauen. Mein Ziel als Musiker ist es, so präsent zu sein, dass die Künstler mir vertrauen und wissen, dass ich die passende Atmosphäre für ihre Darbietungen schaffe. Auf der Bühne ein besonderer Moment, eine Art elektrischer Strom zwischen uns. Die Darstellenden sehen, dass ich für ihre Bewegungen offen bin. Diese Haltung kann auch gesellschaftlich übernommen werden, insbesondere im Kontext gewaltfreier Kommunikation. Das bedeutet, der gegenüberstehenden Seite stets die Möglichkeit zu geben, ihre Gefühle und Wünsche auszudrücken. Was Kinder während der Performances sehen, ist wie Teamwork, Konsquenz und Im-Moment-Sein als Team zu unglaublichen Ergebnissen führen kann.
- Hilfe annehmen und ein neues Selbstbewusstsein: Was hinter "Quastenför" steckt
Ende des vergangenen Jahres haben wir eine neue Rubrik ausgeheckt. Grundlage war die Frage nach der Relevanz unserer Stücke in unserer Krisen und Kriegsgeschüttelten Zeit. Welche Werte können wir als Theater vermitteln, wie können wir Menschen in Ihrer Residenz in Krisen unterstützen und was stärkt das Gute und Schöne im Menschen? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf haben wir die Darstellenden des BrilLe Theaters nach den Bedeutungen, Werten und Entwicklungen ihrer Figuren gefragt. Und das haben Meike Wiemann und Britta Lennardt über Quastenför gesagt. Paulines Mutter Paulines Mutter repräsentiert das klassische Dilemma einer Erwachsenen, die - durch äußere Zwänge kontrolliert (sie ist alleinerziehend und selbstständig) - nicht in der Lage ist, ihr Kind wirklich zu sehen und seine Not wahrzunehmen. Die eigene Überforderung und Zeitmangel führen dazu, dass sie ihrem Kind im Streit Unrecht antut. Wir können sie verstehen. Und gleichzeitig sehen wird: Das ist falsch. Am Ende des Tages begreift sie ihre eigene Ungerechtigkeit. Die Versöhnung mündet in ein gemeinsame Spiel, bei der sich Mutter und Tochter hierarchiefrei begegnen können. Wir sehen die Wandlung einer adultistischen Erwachsenen. Pauline Pauline lernt, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und ihre Selbstwirksamkeit zu erfahren. Sie zeigt, dass Selbstvertrauen und Selbstliebe - aus welcher Quelle auch immer gespeist - den Problemwald lichten können. Das Wegschieben von Verantwortung macht es nur schwerer, während das Annehmen von Hilfe den Weg erleichtert. Pauline fungiert als Identifikationsfigur für Kinder im Grundschulalter. Ihre Geschichte verdeutlicht, dass die Übernahme von Verantwortung und die Reflexion über Ursachen wichtig sind, anstatt die Probleme allein im Außen zu suchen. Mit ihrem Quastenför begibt sich Pauline auf eine Reise von chaotischer Unsicherheit hin zu Selbstakzeptanz und Annahme. Eulalia Eulalia ist nicht ganz von dieser Welt. In ihrer verschroben Art muss man sie gern haben. Bei ihr findet Pauline Gehör, Gleichberechtigung und hört die entschiedenen Sätze des Stückes: »Die meisten Sorgen schaffst du nicht alleine aus der Welt. Da brauchst du Hilfe und es ist gar keine Schande, diese Hilfe anzunehmen.« Eulalia ist Lebens - und Unternehmensberaterin. Als Figur wirbt sie dafür, sich Hilfe zu holen, Beratung hinzu zu ziehen und sich hierfür nicht zu schämen.
- Unser Januar 2024
Was für Zeiten. Im ersten Monat dieses Jahres sind so viele Dinge auf unserer Welt und in unserem Land passiert. Die aktuellen Umfragewerte, der spürbare Rechtsdruck, das Geheimtreffen in Potsdam - wir machen Theater für junges Publikum und gerade deswegen setzten wir uns sehr damit auseinander. Gerade arbeiten wir an der Geschichte der persönlichen Befreiung von einer Unterdrückung. So schauen wir mit der Lupe auf etwas, das wir uns im grossen Weltgeschehen wünschen: Platz für Alle, Frieden. Freiheit. Das muss gehen. Und wie wunderschön, dass über 100.000 Menschen gegen Rechts auf die Straße gegangen sind und auch der Wittener Saalbauplatz voller Menschen war. Das macht Hoffnung. 🙏🏼
- Entkitschung und aufrichtige Neugier: Was hinter "Wie Engel fliegen lernen" steckt
Ende des vergangenen Jahres haben wir eine neue Rubrik ausgeheckt. Grundlage war die Frage nach der Relevanz unserer Stücke in unserer Krisen und Kriegsgeschüttelten Zeit. Welche Werte können wir als Theater vermitteln, wie können wir Menschen in Ihrer Residenz in Krisen unterstützen und was stärkt das Gute und Schöne im Menschen? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf haben wir die Darstellenden des BrilLe Theaters nach den Bedeutungen, Werten und Entwicklungen ihrer Figuren gefragt. Und das haben Gabriel Schunck und Britta Lennardt über Quastenför gesagt. Bauz Wir leben, was Spiritualität und auch Religion angeht, in leeren Hülsen. Wer weiß überhaupt, warum Weihnachten gefeiert wird, was die Traditionen anderer Menschen sind? Eigentlich keiner. Bauz verkörpert hier eine aufrichtige Neugier. Im Laufe der Geschichte wird er ein echter Engel, aber er bleibt innerlich ein Kind, das gerade erst beginnt, die Dinge vielschichtig zu sehen und zu verstehen. Er zeigt den Kindern, wie wichtig es ist, Fragen zu stellen, und neugierig zu bleiben. In „Wie Engel fliegen lernen“ zeigt Bauz, dass manche Ziele/Wünsche nicht auf einfachem Weg erreicht werden können. Frau Poppelsdorf Frau Poppelsdorf liebt Weihnachten, denn es ist das Fest der Liebe. Und für die Liebe ist sie sehr aufgeschlossen. Hinter ihrer Gouvernantinnenbluse schlägt ein romantisches Herz. Rita Rübe Für Rita Rübe ist die Welt in Ordnung, wenn sie als Talkmasterin gefeiert wird. Weihnachten interessiert sie kein bisschen. Vor allem auch, weil sie dieses Fest immer allein verbringt. Hinter ihrer Cheesyfassade ist sie offen gestanden ein bisschen misantropisch, doch gerade das macht sie auch verletzlich und liebenswert. Der Star Der Star in der letzten Szene des Stückes will eigentlich gar kein Star sein. Sie feiert mit dem Publikum das Leben, die Musik, das Miteinander. Anders, als man es erwarten würde, ist sie jedoch ziemlich gut informiert über die Hintergründe dieses Weihnachtsfestes, welches für sie eine abgefahrene Party für einen ziemlichen coolen Typen ist. Somit entkitscht sie das Weihnachtsfest und lädt es mit einem neuen Zauber auf: Der Faszination für ein historisches Geschehen, welches ins Heute hinein Wirkung zeigt.
- Mit dem Theater bei der Paartherapie
Wenn es in einer Beziehung nicht mehr so läuft wie erwartet, und das schon eine ganze Weile, kommt man womöglich an den Punkt, an dem man sagt: Nun gut. Ab zur Paartherapie. Genau das ist uns passiert. Tobias Schunck, Eva Kuypers, Michael Remmert, Edith Sophia Godau, Marie Lorraine, Manta Mayer und Britta Lennardt – ein Kollektiv aus Darsteller*innen und Theatermitarbeiter*innen - haben den Schritt gewagt, mit dem Theater in die Paartherapie zu gehen. Was auch sonst tun, wenn die Beziehung auf dem Spiel steht? Im Gespräch geht es um die erste Verliebtheitsphase, den aktuellen Stand der Beziehung, den gemeinsamen Umgang mit Geld, um Wünsche und Erwartungen. In unserer kleinen Reihe könnt ihr durchs Schlüsselloch gucken. Heute geht es um die Frage: Wie ist aktuell deine Beziehung zum Theater? Video: @danaschmidtfotografie Edit: @lea_lennardt
- Hallo neues Jahr!
Die Hälfte des Januars ist schon vorüber. Es gibt wirklich angenehmere Monate. Wir versüßen uns den Winter mit Vorfreude auf das, was bevorsteht. Es geht natürlich um die Box. Vielleicht habt ihr es schon mitbekommen: Wir sind mitten in den Proben eines neuen Stücks. Diese Zeit ist immer sehr aufregend. Aus welchen Materialien bauen wir das Bühnenbild? Was ist das für eine Figur, die da spielt? Wie werden die Tanzchoreografien aussehen? Es ist eine Phase der Kreativität und des Spielens. Anfang Februar wird es dann eine Testaufführung geben und am 16. März 2024 die Premiere. Dazu geben wir euch dann natürlich Bescheid. Mehr zum Projekt und was das Besondere an "Der Box" ist, seht ihr hier: "Alles muss raus" geht weiter Gerade sind wir in Absprachen mit verschiedenen Theatern, um mit dem Interventionsparcours auf Tour zu gehen. Einen Rückblick auf das Event im vergangenen Herbstes findet ihr hier: Außerdem haben wir uns im Rahmen von "Alles muss raus" ein Videoprojekt umgesetzt, dass wir momentan auf YouTube und Instagram teilen. Denn wenn es in einer Beziehung nicht mehr so läuft wie erwartet, und das schon eine ganze Weile, kommt man womöglich an den Punkt, an dem man sagt: Nun gut. Ab zur Therapie. Genau das ist uns passiert. Das Kollektiv von Darsteller*innen und Theatermitarbeiter*innen unseres Theaterparcours »Alles muss raus« hat den Schritt gewagt, mit dem Theater in die Therapie zu gehen. Was auch sonst tun, wenn die Beziehung auf dem Spiel steht? In den Gesprächen geht es um die erste Verliebtheitsphase, den aktuellen Stand der Beziehung, den gemeinsamen Umgang mit Geld, um Wünsche und Erwartungen. In diesem Video könnt ihr durchs Schlüsselloch gucken. Das BrilLe Theater macht mit beim Kulturparcours Am 25.01.2024 veranstaltet Meisterwerk Mensch e.V. ein großes und barrierefreies Kulturevent im Wittener Saalbau: "Egal ob Malerei, Nähen, Theater, Zirkus, Fotografie oder Singen im Chor – beim Kultur-Parkour können Menschen jeden Alters, jeder Herkunft sowie mit und ohne Behinderung an Schnupper-Workshops teilnehmen, Darbietungen auf der Bühne genießen und sich an Ständen informieren." Wir sind auch dabei und hoffen euch dort zu treffen! Mehr Infos gibt's hier: Zum Schluss noch was zum Absahnen... Es gibt noch Förderungen für "Fliegen lernen mit Peter Pan" Auftritte. Wenn ihr also noch einen offenen Termin im Kalender eurer Schule/ Gemeinde/ Jugendzentrum/ Stadttheater/ Gartenlaube oder sonstigen Institution habt, dann zögert nicht lange und greift zum Hörer um Peter, Wendy und die ganze Rasselbande zu einem subventionierten Preis zu erleben. Wir kommen vorbei!
- Unser Dezember 2023
Der Dezember vergeht immer so rasch, nicht wahr? Schwupp, schon steht das Christkind vor der Tür. Wir hatten dieses Jahr eine sehr schöne Weihnachtssaison. Der Engel und das Weihnachtsleuchten haben zahlreiche Kilometer hinter sich gebracht, es wurden Förderanträge und -nachweise verfasst, und eine Spendenaktion für "Die Box" ins Leben gerufen. Ein CO2-freies Solostück, das zu Beginn des kommenden Jahres Premiere feiern wird. Irgendwie befinden sich alle schon ziemlich in der erschöpften Jahresendstimmung, zumindest ist das mein Gefühl. Deshalb kuschelt euch zu Hause ein, und wir sehen uns im neuen Jahr wieder!
- Unser November 2023
Der November ereignisreich und verging wie im Flug. Aber alles der Reihe nach: Quastenför war on the road, unter anderem in der Weltstadt Hünfeld. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und durften uns vor einem gut gefüllten Zuschauer*innenraum verausgaben. Unter anderem hat sowohl die Art Obscura, wie auch die Theatergruppe @klinik_ev.stiftungtannenhof diesen Monat Premiere gefeiert. Erstere im Rahmen des 2. Wittener Nachhaltigkeitsforum, bei dem Frau BrilLe auch moderieren durfte. Wir haben uns ein letztes Mal mit den Razoom Kids getroffen - die deutsch-ukrainische Kindergruppe, die auch bei „Alles muss raus“ aufgetreten ist, haben die gemeinsame Probezeit Revue passieren lassen und uns verabschiedet - vielleicht bis zum nächsten Mal…? Wer das BrilLe Theater kennt, weiß, dass nun die spiel-reichste Zeit des Jahres bevorsteht: Die Weihnachtssaison. Deswegen wird sich in den nächsten Wochen vor allem Bauz auf die Suche nach dem Sinn von Weihnachten machen und Dea das Geheimnis hinter der Geburt eines armen, kleinen Babys erkunden. Wenn ihr noch Platz in euren Kalendern habt, findet ihr unsere aktuellen Termine auf der Website. Bis dahin: Einen schönen Start in den letzten Monat 2023!
- Mut, Freiheit und Partnerschaft: Was hinter Ringa von Rattenau steckt
Wir haben eine neue Rubrik ausgeheckt. Grundlage war die Frage nach der Relevanz unserer Stücke in unserer Krisen und Kriegsgeschüttelten Zeit. Welche Werte können wir als Theater vermitteln, wie können wir Menschen in Ihrer Residenz in Krisen unterstützen und was stärkt das Gute und Schöne im Menschen? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf haben wir die Darstellenden des BrilLe Theaters nach den Bedeutungen, Werten und Entwicklungen ihrer Figuren gefragt. Und das haben @susannehocke und @jurgenlarys über Ringa von Rattenau gesagt. Ringa verkörpert Mut, Gerechtigkeit, Leidenschaft und den Drang nach Wissen. Sie symbolisiert auch Partnerschaftlichkeit. Kinder können von ihr lernen, für ihre Träume einzustehen, sich zu empören, Missstände zu erkennen und praktisch anzugehen, sowie den Dingen auf den Grund zu gehen. Forschen und wissenschaftliches Schreiben sind für Ringa genauso kreativ wie Tanzen und Singen – sie steht für Lebensfreude. Ringa fordert Theo heraus, neue Wege zu gehen und seine Talente zu entdecken. Schließlich wandelt sie sich von einer einsamen "Powerfrau" zu einer echten Freundin, die erkennt, dass Erfolg nicht alles ist und dass die Rückkehr zu einem verlässlichen Begleiter sie glücklicher macht, als das Erreichen hochgesteckter Ziele. Theo symbolisiert Freiheit und die Fähigkeit, über das eigene Leben zu bestimmen. Die Kinder sehen an Theo, dass es sich lohnen kann, Wagnisse einzugehen. Gleichzeitig ist er für Ringa eine Konstante. Er ermöglicht ihr, zurückzukehren. Er selbst durchläuft währen des Stückes eine Entwicklung von einem sehr brüchigen, teilweise nur vorgegebenen Selbstbewusstsein hin zu einem tatsächlichen Selbstbewusstsein, das daraus erwächst, dass er sich seines Könnens bewusst wird und wie er anderen damit Freude machen kann.
- Mutter wie Tochter
Am 31. Oktober 2023 führten wir "Quastenför" in Essen auf. Pauline trat in Hundekot, erhielt ein Telefon in einer Kiste als Geschenk und sprach mit einer mysteriösen, hilfreichen Stimme, die scheinbar aus dem Himmel kam... Also alles wie gewohnt. Nach der Vorstellung kam eine Familie zu uns. Sie bestand aus Mutter/Oma, Tochter und zwei Enkelkindern – drei Generationen. Die Oma erzählte uns, wie sie vor 20 Jahren zum ersten Mal den Quastenför mit ihrer damals siebenjährigen Tochter gesehen hatte. Der Quastenför ist unser ältestes Stück und ist daher bereits seit über zwei Jahrzehnte unterwegs. Dieses Mal war die Tochter also wieder dabei, diesmal jedoch mit Nichte und Neffe. So schnell kann es gehen! Während sie sich als Siebenjährige kaum an das Stück erinnern konnte, hatte die Oma auch zwanzig Jahre später das Gefühl, das Stück mitsprechen zu können, wie sie uns berichtete. Das allein ist schon eine große Ehre. Es zeigt auch, dass Theater für junges Publikum für Alle geeignet ist. Das Etikett "Kindertheater" impliziert oftmals eine gewisse Albernheit und Oberflächlichkeit, doch hier zeigt sich: Manchmal müssen Geschichten gar nicht komplex sein um Grundlegendes auf den Punkt zu bringen oder zumindest in Erinnerung zu bleiben. Ob die Urenkel den Quastenför wohl auch noch live erleben werden…? Das ist eher unwahrscheinlich. Aber, dass wir nun schon die dritte Generation von Besucher*innen treffen dürfen, ist ein besonderes Gefühl.
- Unser Oktober 2023
Dieses war der zehnte Streich und der elfte folgt sogleich. Die inklusive Theatergruppe »Art Obscura« bereitet derzeit mit meiner Unterstützung einen Auftritt für das Nachhaltigkeitsforum am 21.11. im Wittener Saalbau vor. In der vergangenen Woche habe ich mich das erste Mal mit Enrique Keil für die Konzeptionierung von „Die Box“ getroffen - einem neuen Vorhaben, das im kommenden Februar Premiere feiern soll. Dabei haben wir, wie es sich gehört, total out of the box gedacht. Nebenbei ging es im Oktober auch noch um Rhetorik, Präsenz und Argumentation. Dafür wurden an der Uni Witten Herdecke und bei der Stadt St. Augustin verschiedenste Post-its an den Wänden befestigt. Wie sich das gehört in partizipativen Lernformaten. Und zu guter Letzt nicht unerwähnt lassen möchte ich die Work & Travel Reise mit Herrn Lennardt in die Niederlande. Wie unschwer zu erkennen ist, hat auch Iomi von diesem Trip profitiert. So, das war der Oktober beim BrilLe Theater. Und bei euch so?
- Unser September 2023
Puh! Der September hatte es ihn sich. Allem voran: „Alles muss raus“ auf dem Rathausplatz zu Beginn des Monats. Der Tag war aufregend, beflügelnd, heiß und trotz technischer Hürden ein bedeutender Moment der Gemeinschaft durch Kunst. Summa summarum hat dieser Tag doch ziemlich viel Kraft gekostet und einen großen logistischen Aufwand mit sich gebracht. Nun sitzen wir wieder an Verwendungsnachweisen für Fördergeber und begleichen Rechnungen. Auch energetisch spüren wir das Nachbeben. Nebenbei ging ja auch der normale Brille Theater Alltag wieder los: Es gab Quastenför Auftritte, die neue Theatergruppe Art Obscura startete und Frau BrilLe besuchte den Hamburger Bahnhof in Berlin. Die aktuelle Ausstellung der Künstlerin Eva Fàbregas, „Devouring Lovers“, ist sehr zu empfehlen. Vielleicht eine Idee für das nächste Bühnenbild…