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Tabea und Nils haben im Dezember vergangenen Jahres einige Kolleg*innen, die ähnlich wie wir - frei und mobil - als Theater arbeiten, interviewt. Das war sehr erhellend. Auch, wenn wir unterschiedlich vorgehen und andere Ausdrucksformen haben, sind wir uns in vielem einig:

  1. Theater für junges Publikum verhandelt die Frage, wie wir miteinander leben wollen und bietet hierfür unterschiedlich gestaltete Räume. - Wir krempeln die Welt oder ein Menschenleben vielleicht nicht um, können aber eine starke Wirkung haben. Das Hinterfragen von Gesellschaftsnormen ist nicht nur in der Produktion spannend, sondern auch in der Begegnung mit Kindern. Wie reagieren sie, mit ihren frischen und unvoreingenommenen Köpfen? Weil sich die Strukturen, die wir mit wachsender Lebenserfahrung übernehmen, bei ihnen noch nicht gesetzt haben, können wir viel von ihren Vorstellungen gemeinsamen Lebens lernen.

  2. Theater sollte Kinder und Jugendliche unbedingt ernst nehmen und als Expert*innen betrachten. Zu schnell winken wir im Alltag die Ideen und Einwürfe der Jüngsten ab, dabei haben ihre Einsprüche (meistens) Berechtigung. Und dafür bietet Theater den idealen Ort. Hier können wir herumspielen und Utopien erschaffen. Und genau darin haben Kinder uns einiges voraus.

  3. Wenn genug über Ideen und Utopien gesponnen wurde, ist die Einbettung von Inszenierungen in Vor- und Nachbereitung wichtig. Nur so kann das Kindertheater nachhaltig sein und seine volle Wirkung entfalten. Das kann unterschiedliche Formen annehmen, z.B. durch anschließende Workshops, begleitendes Unterrichtsmaterial oder auch einfach eine knackige Fragen-Antwort-Runde.

  4. Theaterrezeption und Theatervermittlung brauchen mehr Wertschätzung in (Bildungs-)Politik. Die Kulturbranche ist ein hartes Pflaster. Für freischaffende und unabhängige Bühnen noch mehr. Und dann auch noch als Kindertheater... Die monetäre und gesellschaftliche Anerkennung ist ausbaufähig. Sie ist unabdingbar, um die Kinder ins Theater oder das Theater zu den Kindern zu bringen und ihnen somit Zugang zu visueller, sprachlicher, sozialer und kultureller Bildung zu ermöglichen.

  5. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer besseren, kontinuierlichen monetären Ausstattung des Theaters für junges Publikum. Es sind Fördergelder da und auch wir als BrilLe Theater konnten durch finanziellen Support der Assitej e.V., Aktion Mensch und dem Kulturrucksack einige Projekte verwirklichen, die uns so nie möglich gewesen wären. Die Pflanze Kindertheater wird wachsen, wenn sie gegossen wird - und dazu bracuht es auch Geld.

Uns macht es froh zu wissen, dass wir Mitstreitet*innen haben, die an ähnlichen Zielen arbeiten und unserer Gedanken teilen. Vernetzt sind wir übrigens alle miteinander im Arbeitskreis Theater für junges Publikum, mit dem wir mehrmals jährlich tagen und der uns auch durch die Pandemie begleitet hat.

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